- Mit dem Fahrrad auf Reisen:
Österreich
-
- ... hat wie kaum ein anderes
Land in den vergangenen zehn Jahren Radwanderrouten geschaffen, d.h.
nicht einfach nur Schilder an vorhandenen Wegen und Straßen
aufgestellt, sondern auch tatsächlich umfangreiche Baumaßnahmen
durchgeführt, um Radreisenden schöne und zugleich
verkehrsfreie oder zumindest -arme Strecken zu bieten. Daß
sich gerade Österreich in diesem Bereich so hervorgetan hat,
liegt nicht an der Fahrradbegeisterung der ansässigen
Bevölkerung, die entwickelte sich nämlich erst parallel
zum Ausbau des Radnetzes, sondern in erster Linie am touristischen
Erfolg des Donau-Radwegs. Dieses Vorbild und der Rückgang der
Touristenströme im Sommerhalbjahr animierten zum Bau und zur
Ausweisung weiterer Strecken, und deren Erfolg zog und zieht einen
wahren Rattenschwanz neuer Routen nach sich. So gibt es heute keine
Region mehr, die nicht spezielle Tips und Karten für Radfahrer
bereithält oder in den Unterkunftsverzeichnissen auf
radlerfreundliche Häuser hinweist.
-
- Fehler der Vergangenheit
wie eine dürftige und lückenhafte Beschilderung
finden sich erfreulicherweise bei den neuesten Radrouten nicht mehr,
womit Österreich mal wieder unter Beweis stellt, daß die
Tourismusbranche dort tatsächlich sehr professionell betrieben
wird. Auch wird kein Bogen mehr um hügelige Gegenden
geschlagen, denn es hat sich herumgesprochen, daß viele
Radreisende nicht nur über hochwertige Fahrräder, sondern
auch ein wenig Kondition verfügen. D.h. auf der Suche nach
brauchbaren Strecken werden Sie überall im Land fündig
werden; selbst im Hochgebirge werden vermehrt Raddrouten angelegt,
die auch für Nicht-Alpinisten fahrbar sind.
-
- Besonders beliebt ist
natürlich nach wie vor das Flüsse-Radeln; denn
das Vorurteil, daß es, wenn man dem Fluß abwärts
folgt, immer bergab ginge, ist nicht auszurotten. Und so finden sich
z.B. neue Radrouten entlang der Salzach, der Mur und der Drau, wobei
sich auch die Eisenbahn bemüht, radfahrerfreundlich zu sein und
Roß und Reiter soweit wie möglich flußaufwärts
zu bringen. »Die Bahn fährt Rad« verkündet die
ÖBB gern auf den speziellen Fahrradtransportwaggons und stellt
tatsächlich Kapazitäten bereit, die weit besser der
Nachfrage entsprechen als z.B. die acht Stellplätze in
deutschen Inter-Regios.
-
- Daß erfreulichste an
einer Radreise in Österreich ist aber die hoch entwickelte
Gastronomie, die flächendeckend fahrradreisefreundliche
Unterkünfte bereitstellt. Selbst in der kleinsten Ortschaft
findet sich mindestens ein Gasthof mit Übernachtungsmöglichkeit,
dessen Angebot zudem durch die zahlreichen Privatvermieter flankiert
wird. Sogar in der Hochsaison werden Sie entlang den
Radfernwanderwegen normalerweise keine Probleme bei der Suche nach
einer ansprechenden Stätte für die Nacht haben und dafür
immer nicht mehr als einen fairen Preis zahlen müssen. Und
sollte sich auf die Schnelle nichts finden, lernen Sie auch gleich
noch die Hilfsbereitschaft der österreichischen Vermieter
kennen, die angesichts verschwitzter und müder Radler schon mal
selbst zum Telefon greifen, um in der Nachbarschaft ein Plätzchen
ausfindig zu machen.
[Startseite]